Hanf
Über Hanf
Hanf (lat. Cannabis) ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Hanfgewächse und zählt zu den ältesten Nutz- und Zierpflanzen der Erde. Ursprünglich stammt die Pflanze wahrscheinlich aus dem zentralasiatischen Kasachstan. Grabfunde in China belegen die Nutzung von Cannabis bereits über 2000 Jahre v. Chr., in Deutschland datieren die ältesten Funde sogar auf ca. 5000 Jahre v.Chr.
In unterschiedlichen Kulturen wurden aus den einzelnen Bestandteilen der Cannabispflanze (Fasern, Samen, Blätter, Blüten) über Jahrtausende verschiedene Produkte, wie Seile, Kleidung, Speiseöle und ätherische Öle hergestellt. In Schriften der TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) wurde bereits vor ca. 2000 Jahren von der Nutzung von Cannabis als Heilpflanze gegen zahlreiche Leiden, u.a. Rheuma und Malaria, berichtet.
Heutzutage findet man Cannabis als Kultur- und als Wildpflanze beinahe weltweit in den gemäßigten bis subtropischen Zonen.
In jüngster Zeit hat Cannabis auch in der Medizin an Bedeutung gewonnen und wird intensiv erforscht. Die medizinische Anwendung von Cannabis ist Gegenstand zahlreicher Studien von denen einige sogar auf ein mögliches arzneiliches Potential bei gewissen Krebsformen weisen.
Grund dafür sind die Inhaltstoffe der Pflanze, die sogenannten Phytocannabinoide. Die Cannabispflanze enthält über 100 solcher Cannabinoide die in keiner anderen Pflanze vorkommen. Die Erforschung der Cannabinoide führte zur Entdeckung des menschlichen Endocannabinoid-Systems; bei Endocannabinoiden handelt es sich um körpereigene Substanzen mit pharmakologischer Wirkung.
Einigen der Cannabis-Phytocannabinoide wird somit eine pharmakologische Wirkung zugeschrieben, allen voran den Cannabinoiden „THC“ (Δ9 Tetrahydrocannabinol) und „CBD“ (Cannabidiol).
THC ist für die berauschende Wirkung von Cannabis verantwortlich und gilt daher in Deutschland als Betäubungsmittel. Die medizinische Nutzung von THC-haltigem Cannabis als Arzneimittel ist in Deutschland bereits seit Mai 2011 zulässig. Seit März 2017 können Ärzte zudem Cannabisblüten und Cannabisextrakte verschreiben.
CBD hingegen hat keine berauschende Wirkung; in der Literatur werden CBD u.a. folgende Wirkungen zugeschrieben: Schmerz lindernd, entkrampfend, antientzündlich, Übelkeit und Erbrechen hemmend. Medizinisches CBD als Reinsubstanz ist ein verschreibungspflichtiger Arzneistoff, welcher zur Herstellung von Arzneimitteln für die Therapie von z.B. Epilepsie und Multipler Sklerose eingesetzt wird.
Wegen seiner vielfältigen positiven Eigenschaften findet CBD auch in zahlreichen Produkten des täglichen Bedarfs Verwendung (z.B. Kosmetika, E-Liquids, Globuli, Kaugummis, u.a.).